Sommerzeit ist Arbeitszeit: In
der warmen Jahreszeit treffen sich neun
Männer der Gemeinschaft der
Heimatfreunde immer dienstags, um
zusammen zu arbeiten. Die Gruppe gibt es
seit der Vereinsgründung 1970, zuvor war
es eine kleine Gruppe von Männern um
Josef Schülj, die sich um das äußere
Erscheinungsbild der Gemeinde kümmerten.
Die Aufgaben sind zahlreich. 120 Bänke auf der Gemarkung müssen ausgemäht, die Latten gestrichen oder ersetzt, Vandalismusschäden ausgebessert werden. Dazu kommen sieben Sitzgruppen, Kleindenkmale und Feldkreuze. Ist ein Brunnen verstopft, sind die Brunnenschächte zu reinigen. Auf den fast vier Kilometer langen Pfaden entfernen die Helfer im Frühjahr zuerst das Laub, dann hält man sie offen.
Man hält die Beschilderung in Ordnung, die Pfähle des Rundwegs um Zunsweier werden befestigt, die Schilder gereinigt. Daneben werden immer wieder Kleindenkmale restauriert, in den letzten Jahren wurde auch in jedem Jahr ein Feldkreuz in einen ordentlichen Zustand versetzt.
Das erfordert auch zahlreiche Gerätschaften: ein alter Traktor mit Anhänger, ein Autoanhänger, dazu Mulcher, Motorsäge und -sense. Alle Anschaffungen wurde mit dem Erlös des Brunnenfestes und den Mitgliedsbeiträgen finanziert, auch die Betriebskosten von 1200 bis 1500 Euro im Jahr.
Enge Gemeinschaft
Organisator ist Albrecht Buss. Die
Männer bilden eine verschworene
Gemeinschaft. Sie tun die Arbeit für die
Gemeinschaft, für Zunsweier – nicht aus
Langeweile. Und weil es ihnen wichtig
ist, nehmen sie teilweise ihre eigenen
Autos und Anhänger für die Einsätze.
Heiner Schweizer kam zur Gruppe wegen
des Aufrufs, nachdem Orkan Lothar den
Wald verwüstet hat. Gerhard Bau sah,
»dass es klemmt«: »Es tat weh,
verwahrloste Bänke zu sehen. Wenn man
selbst durch den Wald läuft, sieht man,
was fehlt.« Motivation ist auch, wenn
Leute bei den Arbeitern stehen bleiben
und ihr Werk loben. Franz Roser bringt
es auf den Punkt: »Wir sind dabei, weil
es Spaß macht. Es ist toll, zusammen
etwas Sinnvolles zu tun, etwas zu
verändern und hinterher
zusammenzusitzen.«
Neben den Arbeitseinsätzen an den Dienstagen helfen sie beim Brunnenfest, bauen beim Dorffest die Zelte des Bauernmarkts auf. Aber es gibt noch weitere Aufgaben. Die Restaurierung des Kriegerdenkmals steht an. Sobald die Statik durch die Stadt Offenburg überprüft und freigegeben ist, werden sich die Männer daran beteiligen. Neben dem neuen Kreisverkehr, an der Ortseinfahrt, wollen sie wieder zwei Bänke aufstellen. Und dann wollen sie sparen, um einen anderen Traktor kaufen zu können. Der betagte »Kramer« hat einen Getriebeschaden und wird es nicht mehr lange machen. »Vielleicht braucht ja jemand seinen Traktor nicht mehr und schenkt ihn uns«, sagt einer der Männer hoffnungsvoll.