Gemeinschaft der Heimatfreunde, Zunsweier  


Johanns Kritz

Johann Kritz Inschrift
 

 

s´Johanns Kriz am Mittelfeldweg   

 

Ein besonderes Kreuz steht am Mittelfeldweg. Am Fuße des Kreuzesstammes stehen auf einem waagerechten Podest zwei vollplastische Figuren: Johannes der Evangelist und Maria, die Mutter Gottes.

Gestiftet wurde es 1864 von der ledigen Johanna Lipps, die auf dem Lehberg wohnte. Daher trägt das Kreuz auch den Namen „s Johann(a) Kriz“. Obwohl die Stifterin reich an Gütern war, lebte sie recht bescheiden. Sie verkaufte einen Acker und beauftragte den Steinmetz A. Anselm aus Altdorf, die Kreuzigungsgruppe zu erstellen.

Die ursprüngliche Inschrift lautete: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Gestiftet von Johanna Lipps“.

Der Sandstein war jedoch sehr weich und litt stark unter den Witterungseinflüssen. In den 50-iger Jahren des letzten Jh. ging der Sandsteinkorpus in Brüche, das Kreuz selbst wies schwere Schäden auf und die Inschrift war nicht mehr lesbar. 1961 entschloss sich die Familie des damaligen Schmiedemeisters, August Scherer,  das Kreuz seiner Verwandten renovieren zu lassen. Heute ist der Korpus aus Bronze. Die alte Inschrift wurde mit einer neu gefertigten Granitplatte überdeckt, auf der zu lesen ist: “In keinem anderen ist Heil, als im Kreuze unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Gestiftet von Johanna Lips 1864, erneuert  von Familie August Scherer 1961.“

Die Stifterin starb 1914 im Alter von 93 Jahren durch einen vermeidbaren Unfall in ihrer Wohnung. Da ihre Uhr nicht richtig ging, stellte sie sich auf einen Schemel. Dieser kippte um, und Johanna Lipps zog sich schwere Verletzungen zu, an deren Folgen sie nach wenigen Tagen verstarb.
(Horst Masuch)


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Zunsweier, ein Ortsteil von Offenburg/Ortenau/Baden-Württemberg