Gemeinschaft der Heimatfreunde, Zunsweier  

 

s' Wetzel Nazis Kriz

 

Abseits vom Verkehr steht an einem Hohlweg, der vom Schleierackerweg zum „Hohen Hölzle“ führt, ein Hochkreuz,, ganz aus Holz und ohne jegliche Inschrift, weder Stifternamen noch Jahreszahl. Den älteren Zunsweirer Bewohnern ist es als „s`Wetzel Nazis Kriz“ bekannt. Nach mündlichen Überlieferungen und Aufzeichnungen von Josef Schüly soll folgendes Ereignis der Grund für die Stiftung sein:

Eine Bauersfamilie war auf dem oberhalb der Böschung gelegenen Acker mit Feldarbeiten beschäftigt. Sie hatten  ihren Wagen, vor dem ein Kuhgespann angeschirrt war, dabei. Auf dem

Wagen hatten sie ihr kleines Kind gebettet. Plötzlich scheuten die Kühe und rannten mit dem Wagen gegen die Hohlgasse. Alles Rufen des Bauern half nichts, die Kühe mit dem Wagen stürzten den etwa 3 m hohen Rain in die Hohlgasse hinab. Entsetzt  und voller Ängste stießen die Eheleute ein Gebet aus und versprachen in  ihrer Sorge um ihr Kind, ein Kreuz zu stiften, wenn dem Kleinen kein Leid geschehen sei. Als sie schließlich zu ihrem stark demolierten Wagen kamen, stellten sie erfreut fest, daß ihr Kind lebte und unverletzt geblieben war. Sie erfüllten ihr Versprechen und errichteten ein schlichtes Holzkreuz.Der Name dieser Bauersfamilie ist nicht überliefert. Durch Kauf und Erbe kam das Grundstück, auf dem das Kreuz stand, in den Besitz von Ignaz Wetzel. Dieser ließ an gleicher Stelle ( um 1896) ein neues Kreuz erstellen. Daher die volkstümliche Benennung:
"s`Wetzel Nazis Kriz".

 Das heute auf der Halde stehende Holzkreuz mit großem Heilandscorpus, von einem breiten Dach geschützt, wurde 1934 von Brunnenmeister Thimoteus Scherer, dem Schwiegersohn des Ignaz Wetzel,  und Gipser Emil Vetter, dem damaligen Bezitzer des Grundstücks, neu gestiftet und auf einen Betonsockel gestellt.

 

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Zunsweier, ein Ortsteil von Offenburg/Ortenau/Baden-Württemberg